Wirtschaftsinformatik: Spezielle Betriebswirtschaftslehre (Produktion)

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HDS / CM, Kurs vom 01.04.2006 - 30.09.2006

Spezielle Betriebswirtschaftslehre (Produktionsbetriebe): Ziel und Inhalt des Produktionsmanagements (Strategisches Produktionsmanagement, Operatives Produktionsmanagement).

Ziel und Inhalt des Produktionsmanagements

Das Produktionsmanagement wird auch als Prozessmanagement bezeichnet.

Ziel ist die Errichtung der Übersichtlichkeit aller Aufgaben und Aktivitäten des Unternehmens, also der Prozesse. Dazu müssen diese identifiziert, beschrieben und konsequent an den Marktanforderungen ausgerichtet werden. Folge sind Transparenz und Durchschaubarkeit, was die Reaktionsfähigkeit erhöht.

Ein Prozess ist (nach DIN ISO-Norm 8402) ein Satz von in Wechselbeziehungen stehenden Mitteln und Tätigkeiten, um die Eingaben in Ergebnisse umzugestalten. Die Grundgliederung erfolgt in Haupt- und Teilprozesse. Es gibt vier Etappen des Prozessmanagements: Definieren, Analysieren, Optimieren, Festigen.

Produktionsmanagement ist eine betriebliche Aufgabe zur Vorbereitung und Durchführung des Produktionsprozesses. Dabei sind strategische (langfristig zu lösende) und operative (kurzfristig zu lösende) Aufgaben zu differenzieren.

Strategisches Produktionsmanagement

Strategisches Produktionsmanagement ist die Schaffung von Potentialen (Markt- und Produktionspotentiale) für das Unternehmen, um zu gegebener Zeit entsprechend nutzbringend reagieren zu können. Marktpotentiale sind Absatzmarktpotentiale sowie Beschaffungsmarktpotentiale. Diese hängen wiederum zusammen über die Frage, welche technische Ausstattung zukünftig notwendig sein wird, um zukünftige Rohstoffe zu zukünftigen Produkten zu verarbeiten. Produktionspotentiale liegen darin, möglichst langfristige Lieferantenbeziehungen aufzubauen.

Differenzierung des strategischen und operativen Produktionsmanagements:

  1. zeitlich
  2. organisatorisch
  3. hierarchisch
  4. inhaltlich

Operatives Produktionsmanagement

Operatives Produktionsmanagement ist die Umsetzung der strategischen Aufgaben in unmittelbar kurzfristige Handlungen.

Dabei ergeben sich folgende Aufgabenkomplexe:

Aufgaben der Fertigungsplanung:

  1. Arbeitsablauf planen
    • Arbeitsvorgänge planen
      • Arbeitsvorgänge festlegen und beschreiben
      • Vorgabezeiten ermitteln
    • Reihenfolge der Arbeitsvorgänge planen
    • Durchlaufzeit planen
    • Alternativen planen
  2. Mittel planen
    • Kapazitätsplanung
      • Personalplanung
        • Personalbedarf planen
        • Personalbestand planen
      • Betriebsmittelplanung
        • Betriebsmittelbedarf planen
        • Betriebsmittelbestand planen
        • Betriebsmittelschaffung planen
    • Materialplanung
      • Materialbedarf planen
      • Materialbestand planen
      • Materialbeschaffung planen
    • Informationsplanung
      • Bedarf an Zeichnungen planen
      • Bedarf an Stücklisten planen
      • Bedarf an Arbeitsplätzen planen
      • Bedarf an ergänzenden Arbeitsunterlagen planen
  3. Planungsergebnisse dokumentieren
    • Arbeitspläne erstellen
    • Montagestücklisten erstellen
    • Fertigungsstücklisten erstellen
    • Fertigungszeichnungen erstellen
    • ergänzende Arbeitsunterlagen erstellen
    • Betriebsmittelbedarfsliste erstellen
    • Betriebsmittelzeichnungen erstellen